Text und Fotos von Ante Hamersmit
Ich hatte mich mit dem Gedanken arrangiert: Kein Schwarmjahr. Weder bei mir noch bei befreundeten Imker*innen in der Umgebung. Kein einziges Volk hatte den Drang, sich auf den Weg zu machen.
Doch wie das mit Plänen so ist – die Bienen hatten andere. Oder vielmehr: Ich hatte andere. Denn der Wunsch, einige meiner Beuten in diesem Jahr neu zu besiedeln, war zu stark. Und als es dann doch noch brummte und summte – ganz anders als erwartet – ging die Post ab. Drei neue Projekte, drei neue Geschichten, drei neue Bienenheime.
Es war schon tiefe Nacht, als mein Handy vibrierte. Ein befreundeter Imker stand vor meiner Tür. In den Händen: ein Schwarm. Eingefangen in einer Mini-Plus-Kunststoffbeute – ein „Plastikbomber“, wie ich ihn im Stillen nannte. Hoch, kompakt und voller Bienen. Mein spontan geschmiedeter Plan war es, den Schwarm direkt in einen meiner Körbe einzuschlagen. Doch schnell wurde klar: das wird so nicht funktionieren. Die Bienen hatten sich nicht nur im Inneren der Beute gesammelt, sondern saßen auch außen – überall. Von Kellerhaft konnte nicht die Rede sein. Also ab zum Stand und dort wurde klar, dass das klassische Einschlagen keine Option war, weil die Beute auch noch voller Rämchen war.
Also entschied ich mich spontan für meine Warré-Beute. An dem Standort aufgestellt konnte sich das Volk erst einmal beruhigen. Ich hatte mir so Zeit erspielt zum beobachten, nachdenken und dann geordnet umsiedeln.
Zwei Tage später begann ich, Rähmchen für Rähmchen zu entnehmen und die Bienen in ihr neues Heim zu überführen. Es war eine ruhige, konzentrierte Arbeit – fast meditativ. Innerhalb einer Woche war der obere Brutraum vollständig ausgebaut. Die Bienen haben das Angebot angenommen, und ich bin voller Vorfreude, wohin sich dieses Volk entwickeln wird.
Das komplette Video zum Umbau und Einzug gibt’s wie immer auf meinem YouTube-Kanal.
Es sind nicht immer bestehende Kontakte, die die schönsten Begegnungen bringen – manchmal reicht eine Anzeige im Internet. So kam ich mit einem Imker in Kontakt, der vor etwa zwei Wochen einen Schwarm eingefangen hatte. Das Volk hatte sich bereits gut entwickelt, die Königin war in Eiablage, erste Brutflächen waren vorhanden. Er konnte das Volk nicht behalten, da er schon zu viele hatte, und als wir uns über Korbimkerei unterhielten, wurde er neugierig.
Gemeinsam schlugen wir den Schwarm in einen vorbereiteten Stülper ein. Der Moment, in dem sich die Bienen in der warmen Strohform sammelten, war wie immer magisch. Keine Hektik, kein Tumult – nur das sanfte Einziehen, das Surren und schließlich das erste orientierende Flugbild.
Schon bald begannen sie mit dem Wabenbau. Ich gab etwas Futter hinzu – immerhin war es kein Frischschwarm, sondern ein Volk mit bereits angelegter Brut, und sie hatten schon einiges an Energie verbraucht.
Sie wirken zufrieden. Ich bin es auch.
Für alle, die ebenfalls in die Korbimkerei eintauchen wollen: Im Herbst (Ende September & Anfang Oktober) veranstalte ich erneut Korbflechtkurse – mit einem erfahrenen Korbflechtmeister in wunderschöner Umgebung in Deutschland. Noch sind Plätze frei. Alle Infos dazu gibt es wie immer auf meiner Webseite. FreeTheBees organisiert ebenfalls einen Weissenseifener-Hängekorbs Kurs mit Jennifer Rident in der Schweiz (Kanton Freburg), die Infos dazu sind hier.
Die HIIVE-Beute hatte ich ursprünglich mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis getestet. Eine moderne, wissenschaftlich entwickelte Beute, die sich an den natürlichen Bedürfnissen der Bienen orientiert – mit runder Innenform, atmungsaktiven Materialien und enormer thermischer Isolation. Die Idee: moderne Technik trifft auf traditionelles Bienenverständnis.
Leider war mein erstes HIIVE-Projekt letztes Jahr gescheitert – das Volk fiel trotz bester Bedingungen der Varroa zum Opfer. Meine Fehlentscheidung, die nachhallte. Doch dieses Jahr bot sich eine neue Chance.
Ich betreue seit über einem Jahr ein Volk, das sich als ausgesprochen vital und varroaresistent erwiesen hat. Keine chemische Behandlung, aber engmaschiges Monitoring mit natürlichen Fallkontrollen.
Das Volk zeigt aktives Grooming, einen konstanten Brutrhythmus und eine gute Anpassung an wechselndes Wetter. Also entschied ich mich: Ich teile das Volk. Die erprobte Königin durfte mit einem Teil der Arbeiterinnen in den neuen HIIVE in bester Lage einziehen. Ich bin gespannt, ob es diesmal klappt.
Wer mehr über die HIIVE-Beute erfahren möchte: Unter folgendem Link könnt ihr euch selbst ein Urteil darüber bilden. Und mit “ANTE10” gibt es für alle sogar 10 % Rabatt. Ich bin gespannt, was ihr darüber sagt.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Ich möchte die neuen Völker gut durch den Sommer bringen, sie stärken, regelmäßig Varroa-Fallzahlen kontrollieren und gezielt fördern.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf meinem zweiten Stülper – er wartet noch immer auf neue Bewohner. Vielleicht ist der nächste Schwarm ja schon unterwegs…
Bis dahin: bleibt neugierig, bleibt bienenfreundlich und schaut gerne mal wieder bei mir vorbei.
Liebe Grüße,
Ante
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